18.04.2024
Akademien fordern Stärkung der Parteiendemokratie

Neudietendorf, Berlin (epd). Die Evangelischen Akademien in Ostdeutschland fordern eine Stärkung der parlamentarischen Parteiendemokratie.

Dies sei Aufgabe nicht nur der Politik, sondern auch zivilgesellschaftlicher Kräfte wie den Kirchen und ihrer Akademien, sagte der Direktor der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt, Christoph Maier, in einer am Dienstag veröffentlichen gemeinsamen Stellungnahme der Akademien zur Demokratie im Wahljahr 2024. Dazu gehöre, auch schwierige politische Debatten zu ermöglichen, kirchliche Räume zu öffnen und mit Veranstaltungen in die Fläche zu gehen.

Möglicherweise müsse man angesichts schrumpfender Parteien viel stärker als bisher darüber nachdenken, wie sich Demokratie jenseits des Parteienspektrums praktizieren lasse - etwa durch Formate wie Bürgerräte oder runde Tische, sagte Maier weiter. Dies könne die Vorteile der parlamentarischen Demokratie aber nur ergänzen und nicht ersetzen.

Für die Direktorin der Evangelischen Akademie Berlin, Friederike Krippner, ist die in Ostdeutschland verbreitete Parteiendistanz auf deren Rolle in der DDR zurückzuführen. Das zeige sich heute in der Fülle von parteilosen Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern in den Kommunen. Ohne Einbindung in Parteistrukturen erhielten sie aber keine Möglichkeit, eine Brücke zwischen „denen da oben“ und jenen zu bilden, die vor Ort Probleme erlebbar lösten.

Mit regelmäßigen Stellungnahmen zur Demokratie treten die Leiter der ostdeutschen Akademien im Wahljahr 2024 öffentlich für eine differenzierte Haltung zu gesellschaftlichen Fragen ein.

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